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Daseburg
- Das Dorf am Desenberg -
Aus dem Mittelalter
Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit waren die Bauern in der Regel nicht Eigentümer der Höfe, Grund and Boden befand sich vielmehr in der Hand von Grundherren, zumeist Adel, Kirche and Kloster. Neben dem Kloster Corvey, das Bier bereits im 9. Jahrhundert Besitz hatte, ist für die Zeit um 1000 der Bischof von Paderborn als Grundherr nachgewiesen. Kloster Corvey besaß noch um die Mitte des 14. Jahrhunderts großen Besitz in Daseburg.
Das 1140 gegründete Zisterzienserkloster Hardehausen entwickelte sich bald zu einer großen Grundherrschaft, die auch in weit entfernt liegenden Orten Rechte and Besitz erwarb. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erwarb Hardehausen den Zehnten and einen Hof in Großdaseburg, sowie Giiter in Kleindaseburg. In Kleindaseburg war außer Hardehausen auch das Kloster Bursfeld begütert. Diesen Hof erwarb in den dreißiger Jahren des 14. Jahrhunderts dann das Paderborner Busdorfstift.
Klein- oder Lütkendaseburg erscheint nach 1335 nicht mehr als Siedlung in den Urkunden. Wahrscheinlich wurde es in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts verlassen. Kleindaseburg lag vermutlich leicht südlich vom Desenberg bei Klingenburg. Spätestens nach der Mitte des 14. Jahrhunderts bewirtschaftete Hardehausen seinen Besitz in Daseburg von einem eigenen Klosterhof in Großdaseburg aus.
Spätestens im 16. Jahrhundert verfestigte sich der Einfluss der Herren Spiegel zum Desenberg in den Dörfern Daseburg, Rösebeck, Buhne, Muddenhagen, Manrode and Korbecke soweit, dass dieses Gebiet künftig unter der Bezeichnung "Herrschaft Desenberg" innerhalb de: Furstbistums Paderborn eine Sonderrolle einnahm. 130k war erstmals ein Mitglied dieser Familie als Inhaber vor Besitz in Daseburg aufgetaucht. In den folgenden Jahrhunderten hatten die Spiegels ihre Stellung als Grund and Gerichtsherren in Daseburg dann immer weite: ausgebaut.
Der Daseburger Ortschronist sprach 1838 noch vom "Sklavendasein" seiner Vorfahren. Obwohl seit 1614 wiederholt beim Landesherrn and beim Reichskammergericht geklagt wurde, blieben die Dienste and Abgaben, die die Daseburger der Familie von Spiegel leisten mussten vielfältig and hart. Einige Beispiele: Neben den Grundabgaben musste von Februar bis September bis zu 2 Tagen pro Woche Dienst geleistet werden, jährlich war eine festgesetzte Menge an Garn and Bier abzuliefern, beim Tode des Bauern war das zweitbeste Pferd abzuliefern. Erst das 19. Jahrhundert brachte das Ende der Spiegelschen Herrschaft.
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