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Der Windpark

Meldung vom 27. Nov. 2001 im Westfalen Blatt
Neuer Windpark entsteht bei Daseburg
18 »Windmühlen« an der Landesgrenze


Von Michael Robrecht

Warburg/Daseburg (WB). Fast 10 000 Windkraftanlagen liefern heute bereits drei Prozent des deutschen Stroms. 18 davon stehen zukünftig »Auf der Höte« bei Daseburg dicht an der Landesgrenze zu Hessen. In Sichtweite des Desenberges und der Güter Übelgönne / Klingenburg / Rothenburg drehen sich seit einigen Wochen schon die ersten Anlagen. Die gestiegene Bedeutung der Energieerzeugung durch Windräder haben sich nicht nur viele heimische Landwirte, sondern auch eine große Anzahl Grundstückseigentümer zu Nutze gemacht und sich in einer Betreibergesellschaft zusammengeschlossen. Die als Windpark GmbH Warburg firmierende Gruppe hat inzwischen mehrere Millionen Mark in ihr Projekt investiert.

»Wir wollen den Windpark bei Daseburg im Mai 2002 einweihen«, berichtet Werner Menne, Sprecher der Betreibergesellschaft und gleichzeitig auch Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes. Die erste Anlagen lieferten bereits seit vier Wochen Strom. Die größte »Windmühle« erzeugt zwei Megawatt Strom und kostet um die 2,5 Millionen Mark das Stück. »Wir haben uns für 18 große Windkraftanlagen entschieden, das ist optisch besser, als 30 kleinere aufzustellen«, erläutert Menne. Wirtschaftlich arbeiteten die Anlagen, die auf 180 Hektar oder 72 Grundstücken verteilt seien, erst nach zehn Jahren, so die Rechnung der Windbauern. Die Abnahmegarantie der Stromversorger sei jetzt auf 20 Jahre festgeschrieben worden, was sehr zu begrüßen sei, meinte Menne.

Um den Strom ins Netz einzuleiten, so berichtet Werner Menne, habe die Windpark GmbH Warburg auch ein neues Umspannwerk für fast drei Millionen Mark südlich des Desenberges an der Klingenburger Straße errichtet. »Das mussten wir als Betreiber bezahlen und nicht die EAM«, erklärt Menne.

Mit Blick auf kritische Stimmen gegen die Ausdehnung der Zahl der Windmühlen im Kreis und die ästhetische Diskussion um das Landschaftsbild sowie die unberührte Natur stellte Menne fest, dass dieses Thema in Daseburg relativ sachlich debattiert worden sei. »Aber natürlich ist auch über solche Geschmacksfragen gesprochen worden«, erklärte Menne, der die Vorteile durch Windkraft deutlich hervor hob.

Robert Eickel, Leiter der Fachstelle Denkmalpflege im Westfälischen Heimatbund, hat kürzlich als Sprecher vieler Windkraftbefürworter darauf hingewiesen, dass man inmitten einer Kulturlandschaft lebe. Windmühlen hätten über Jahrhunderte das Landschaftsbild geprägt. Allein in Nordwestdeutschland habe es vor 100 Jahren 30 000 Windmühlen gegeben. Wichtig sei aber, dass die Menschen vor Ort über die enormen Vorteile erneuerbarer Energien wie Windkraft konkret informiert würden.

Hier gebe es Informationsdefizite und haarsträubende Falschinformationen der Windkraftgegner über angebliche Gefahren für Menschen und Tiere, die nachweislich nicht existieren, so der Windkraftbefürworter. Solche Behauptungen der Gegner würden gestreut, um die Menschen zu verunsichern. Eine einzige 1,5 Megawatt-Anlage versorge 1000 Haushalte mit Strom. 2010 sollten im Bund zehn Prozent des Strombedarfs aus Wind gedeckt sein.

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